Wir "Ländler"


Enya


Ich bin sozusagen die Schwiegertochter des Hauses. Seit Anfangs 2019 lebe ich mit meinem Freund Emanuel und unserer Tochter Anu mit auf dem Hof Gartenländle. Wie man einen Garten anlegt, pflegt und hegt ist für mich bis heute Neuland. Doch meine Neugier bringt mich dieser Kunst Stück für Stück etwas näher und ich freue mich, mich ab dem Frühjahr 2020 mehr in die Gartenarbeit miteinzubringen. Das Leben hier auf dem Land hat meinem Alltag mehr Kreativität und Gelassenheit verliehen und mich zusätzlich angeregt, dem Thema Nachhaltigkeit und Landwirtschaft besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Frage wie wir als Gesellschaft leben und auch in Zukunft leben möchten und wie wir den Anbau unserer Lebensmittel gestalten werden, beschäftigen mich seit einiger Zeit verstärkt.
Die positive Wirkung, welche man hier auf dem Hof und der Umgebung, zu spüren bekommt, möchte ich gerne noch mehr an mich heranlassen und mit anderen Menschen teilen. Ich glaube wenn wir  uns im Spiegel der Natur erblicken, kann dieselebe aufschlussreich sein uns selbst und die Beziehungen zu anderen Menschen besser verstehen zu können. Auf jeden von uns wird die Natur anders einwirken und andere Bilder hervorrufen. Für mich  ist es wohl vorallem die innere Ruhe und Gelassenheit, welche ich hier erfahren und schulen kann. Die Welt der Pflanzen und Tiere folgt einem ganz eigenen "Gefühl" der Zeit- und sieht darin kein Anfang und kein Ende.





Emi

Ich wohne hier mit meiner geliebten Familie in Willatz und mir gefällt unser gemeinsames Leben hier sehr gut. Meine Tochter wird hier zwischen den Pflanzen groß. Meine Frau ist viel und gerne im Garten. Und ich, verfolge meine Arbeit als Pädagoge, die von der Umgebung hier bereichert wird.

Grundsätzlich fasziniert mich auf wie vielen Ebenen wir soviele unterschiedliche Dinge als ganze Welt wahrnehmen können- als unsere Umgebung. Das Gefühl eines beaknnten Menschen, der
Eindruck einer Blume und der Geruch eines Stalls, zu tiefst Verbunden fühle ich mich mit meinem Leben. Und darin fühle ich mich als etwas Eigenes, das nur Ich bin. Es macht mich bescheiden, zu sehen von wie vielen Dingen meine Umgebung erfüllt ist und wie tief sie in mich hineinragen. Die Erfahrung die ich damit gemacht habe und mache, hat mich zu einem Leben auf dem Land bewogen, hier in Willatz.



Heidi


Gerne mag ich hier etwas von meinen Überzeugungen, meinen Visionen, von dem was mich ausmacht etwas mitteilen ...
Mich immer wieder als Teil der Natur zu erleben ist für mich tragend. Ohne sie können wir alle nicht leben. Diese einfache Überzeugung leitet mich und ist so tief, dass es mir schwer fällt hierfür Worte zu finden. Wenn es gelingt Artenvielfalt von Tieren, Pflanzen gedeihen zu lassen und mit dieser zu leben, dann fühle ich eine tiefe Zufriedenheit. Oft sind wir in unserer industrialisierten, beschleunigten Welt weit von diesem Ideal entfernt - so einfach das Ideal auch zu erreichen scheint - wir sind doch der Natur so weit entfernt wie noch nie.  Große Teile meines "Wissens" stammen aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, ich schenke aber auch der nicht zu evaluierenden, validierenden Welt, dem "nicht Sichtbaren" große Aufmerksamkeit. Ich lasse mich "von den Pflanzen und Tieren rufen" und staune über das was dadurch geschieht. Hierüber will ich noch viel mehr erfahren und lernen...  dies ist eine Herausforderung, die viel größer ist als das studieren von wissenschaftlichen Texten.
Es geht  mir darum mit allen Sinnen offen zu sein für das Land auf dem ich lebe und schaffe.
Von Jahr zu Jahr verwachse ich selbst mehr mit dem Boden unseres Gartenländles und seinen Bewohnern. Ich erkenne die Pflänzchen, sehe was wächst und vergeht. Der große Plan des Universums geht viele Bahnen die ich nicht verstehe. Ich möchte diesem Plan Glauben schenken, dass er klüger ist als all die Menschen, die in ihrer Begrenztheit versuchen Kontrolle zu übernehmen.
Auf dieses Abenteuer will ich mich hier einlassen.
Dabei geht es mir nicht darum die Welt zu bekehren, das ist mir zu groß, zu politisch. Ich bin der Überzeugung, dass die Welt sich nur ändert, wenn jeder bei sich selbst beginnt. Beginnt seine Umgebung und dessen Bewohner zu achten, bestenfalls zu lieben. IEch möchte bei mir beginnen, jeden Tag aufs Neue. Und es ist mir wichtig dabei ehrlich zu bleiben, mir nichts vorzumachen. Es geht mir um den Weg.
Ein großes Geschenk ist diesen Weg gemeinsam mit meinem Mann Klaus und nun mit der nächsten Generation, meinen erwachsenen "Kindern" Emanuel, Enya und ihrer Tochter Anu gehen zu dürfen.

Mit ihnen wird es mir möglich viele meiner Träume zu verwirklichen. Gemeinsam sind wir dabei das große Experiment Gemeinschaft und Individualität tagtäglich in die Praxis umzusetzen. Wir  gestalten gemeinsam das Land mit Ideen und Arbeitskraft. Einige Projekte lebenbereits, viele sind noch in der Wiege oder gar in unseren Träumen. Dabei sind wir durchaus in Vielem unterschiedlich und gehen den selben Weg - welch ein Geschenk...
Ich freue mich über alle Menschen die diesen Weg, oder ähnliche Wege gehen. Ich rede, philosophiere, praktiziere gerne über Ideen und Umsetzungen - die Welt ist groß und wir können so viel voneinander profitieren.
In meinem beruflichen Leben widme ich mich dem Wachstum und der Entwicklung des Menschseins als Paar- und Familientherapeutin. Ich bin in einer Klinik für Psychosomatik mit dieser Aufgabe tätig.    Ein weiteres berufliches Standbein ist meine Selbstständigkeit in selbiger Profession (www.heidi-caccece.de). Hier verbindet sich meine Naturphilosophie mit dem menschlichen Wachstum - in unserem Gartenländle soll auch der Boden sein für menschliches Wachstum und ich bin voller Freude und Hoffnung, dass gutes erwächst!



Klaus


Für mich gibt es einige wichtige Begriffe, die mich im Leben seit geraumer Zeit begleiten:


Wertschätzung
Zeit
Raum
Möglichkeit
Schönheit
Schaffen
Zufriedenheit
 Entspanntheit
 Ruhe

Wertschätzung verdient Jeder und Jedes. Das Leben (Mensch, Tier, Pflanze) wegen der individuellen Vergänglichkeit insbesonders, aber auch für unsere Zeitvorstellung scheinbar Ewiges wie z. B. Steine verdienen Beachtung und Respekt. 

Zeit gönne ich mir seit einigen Jahren. Beruflich bin ich (Kinder aus dem Haus) soweit zurückgefahren, dass es finanziell zum Leben reicht. Freie zur Verfügung stehende Zeit ist mir wichtiger als vieles Kaufbare zu besitzen und den Konsum noch mehr anzuheizen.

Raum ist der Platz an dem ich mich austoben kann. Noch bis Ende 2011 lebten wir auf einem Handtuchgrundstück mit ca. 500 qm. Dort galt es den vorhandenen Raum möglichst effizient zu nutzen. Hier in Willatz nun haben wir Platz genug. Ich kann mich ungestört von nachbarschaftlich einengenden Grenzen austoben und meine Ideen realisieren. Und wenn es hinterher doch nicht gefällt oder nicht so funktioniert wie geplant - macht nichts - wird einfach alles wieder geändert. Der Raum gibt hierzu die Freiheit.

Möglichkeiten sind dann vorhanden wenn Raum und Zeit Ideen entstehen lassen können. Auch die Möglichkeiten ergeben Freiheit. Natürlich ergibt sich daraus - zumindest für mich - auch eine Verantwortung möglichst etwas Sinnvolles zu schaffen. Mensch , Tier und Pflanze und deren Wohlergehen stehen im Mittelpunkt; wozu auch das Schöne gehört = ich mag Landart. 

Schönheit ist das Stichwort das zu Landart gehört. Landart sieht den Nutzen im Gefallen durch den Betrachter. Ein weiterer Schritt für Landart ist in meiner Idee sich mit Nutzen zu verbünden. Also ganz einfach Nützliches schön gestalten ist für mich immer die Herausforderung, die ich sehr gerne annehme. 
Schaffen ist ein anderes Wort für Arbeit; wobei mir schaffen viel besser gefällt, weil auch noch daraus hervorgeht, dass etwas geschaffen wird. Ich bin ein Mensch der schaffen will und muss. Für mich ist das keine Arbeit - auch wenn es mal sehr mühsam ist. Beim Tun erfahre ich Entspannung und beim Beenden eine Selbstzufriedenheit, die mich entlohnt. 

Zufriedenheit ist etwas sehr Individuelles. Wie aus dem oben geschriebenen hervor geht, bekomme ich auch meine Zufriedenheit durch das Schaffen von etwas. Zufriedenheit ergibt sich aber ganz wesentlich im zwischenmenschlichen Bereich. Hier habe ich glücklicherweise seit Jahren eine sehr Zufriedenheit schenkende Ehe mit Heidi. Ohne diese Zweisamkeit wäre alles ganz anders.

Entspanntheit ergibt sich für mich aus den obigen positiv verlaufenden Faktoren. Manchmal ist Angespanntheit schon in Ordnung. Wenn es nicht in Überforderung ausartet kann sogar dank extremer Fokussierung ein maximales Ergebnis erreicht werden. Aber zu welchem Preis? Aus meiner Erfahrung ist nach maximaler Leistung auch eine maximale Entspannung notwendig. Ich bevorzuge generell lieber eine Entspanntheit um mit einem großen Überblick Projekte gut geplant angehen zu können. 

Ruhe ist die Ruhe vor lästigen Umweltgeräuschen wie z.B. Autoverkehr.


Das Leben ist ein einmaliges Geschenk das es zu nutzen gilt.
Jeder so wie er denkt, dass es für ihn passt.
Das Leben das ich jetzt lebe passt sehr gut für mich.


...der Klaus











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